Friedhof Rotweinstraße

Der jüdische Friedhof in der Rotweinstraße

Mitten im städtischen Friedhof Ober-Ingelheim liegt der jüngste  jüdische Friedhof. Die jüdische Gemeinde kaufte 1929 ein 999 qm großes Grundstück, weil der  Friedhof in der Hugo-Loersch-Straße zu klein geworden war.
13 jüdische Grabstätten sind erhalten. Das erste Grab wurde 1932 angelegt, das letzte Begräbnis fand 1941 statt. 1966 verkaufte die jüdische Gemeinde Mainz einen Teil des Grundstücks an die Stadt  Ingelheim am Rhein.

Auf diesem Friedhof gibt es zwei neue Gräber von in Ingelheim verstorbenen jüdischen Bürgern.

Jüdischer Friedhof Rotweinstraße

Dieser Grabstein wurde nach dem 2. Weltkrieg aufgestellt. In dieser Grabstätte wurde Michael Mayer 1935 beerdigt. Seine Tochter Barbara und ihr Mann Willy Leo Goetz führten ein Textilwarengeschäft und eine Nähschule in Schwabenheim. Laut Angaben ihrer Tochter Hertha Oppenheimer  zogen sie 1937 nach Frankfurt. Von dort wurden sie 1942 ins Ghetto Lodz deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet. Zur Dokumentation siehe Epidat.

Eva Mayer, 1939                               Foto:  Festschrift 1974 Gesangverein Harmonie 1884 Schwabenheim, S.34

 

Eva Mayer konnte 1939 im  Alter von 79 Jahren nach Bolivien entkommen. Dort starb sie 1941 und wurde dort begraben. Schwabenheimer Bürger ließen die Namen von Eva Mayer sowie Willy Leo und Barbara Elisabeth Goetz nachträglich in den Grabstein  von Michael Mayer einmeißeln.

 

 

Grabstein von Emma und Joseph Löb Eisemann

Grabstein der Familie Eisemann.  Zur Dokumentation siehe Epidat                                  Foto: Michael Schlotterbeck

Joseph Löb (1861–1939) und Emma Eisemann (1860–1937) führten den Krämerladen ihrer  Eltern in der Stiegelgasse 51 als Kolonialwarenladen weiter und übergaben ihn an ihren Sohn Siegfried Marius und seine Frau Thekla.

Siegfried Marius (*1890) und Thekla Eisemann (*1902) waren unter den letzten Ingelheimer Juden, die am 20. September 1942 aus ihrer Heimatstadt deportiert wurden.
Sie werden vermisst. Siegfried Marius Bruder Ernst Simon (*1891) wurde von Nürnberg aus  deportiert und am 28. Januar 1943 im KZ Auschwitz ermordet. Vor dem  Geburtshaus der Brüder erinnern Stolpersteine an sie.
Ihre beiden Brüder Richard und Rudolf konnten in die USA und nach Argentinien fliehen.

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